Videodokus

beat – me – mich

«Komm, mit unseren Atemschläuchen machen wir einen auf Giger», sagte Denis. Gesucht war ein Motto für die Gestaltung eines Lovemobils. Doch den Rollstuhlfahrer_innen, wurde die Teilnahme an der Streetparade 2014 verwehrt. Drei Jahre später drängen sich neue Verschränkungen von Musik, Mensch und Maschine auf. Denn immer offensichtlicher rütteln digitale Technologien an den Grenzen menschlichen Selbstverständnisses.

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mono
de - sync / sync / de - sync (enjoy)

Wird uns eine Sequenz von Rauschen wiederholt vorgespielt, können wir darin Muster erkennen. Allerdings hören wir alle etwas anderes. Von diesem Phänomen des periodischen Rauschens aus schlagen die der Performer*innen zusammen mit einem Laienchor die Brücke zu Lessings Ringparabel und deren Vorformen. Eine Erzählung über der Zerbrechlichkeit einer zu teilenden Wirklichkeit, die die gewohnten Rollenzuschreibungen von Komposition, Interpretation und Publikum umdeutet.

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mutter – motor

Die Mutter ist immer noch ein wirkmächtiges Bild. Einerseits aufgeladen durch unsere Erfahrungen als Schutzbedürftige und umgekehrt eine strikte Rollenvorgab für alle Frauen mit Kindern. Neue Techniken und Gesetzte bringen Bewegung in dieses Setting. Es ist nicht mehr unbedingt klar, wer jetzt genau wessen Mutter ist. Wohin fliessen nun die freiwerdenden (gemischten) Gefühle? Die Darstellenden verleihen ihren eigenen Müttern eine Stimme. Es gibt keine zwei gleichen Geschichten in dieser Archäologie der Gefühle. Dennoch nähern wir uns einer Grammatik der Symbiosen.

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Der Pilz im Patent – Verstimmung, Klinik, LSD

Die Forschung zu Therapieformen mit LSD gegen Depressionen, Sucht und andere psychische Leiden flammt wieder auf – höchste Zeit, um über die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Substanzen und Psyche nachzudenken. Denn deren Interaktion rüttelt an abendländisch-westlichen Wertvorstellungen: Beeinflussen Substanzen, sofern sie auf das Denken und Empfinden einwirken, auch die Gesellschaft? Und falls ja, sind sie dann selber Akteur*innen? Der Tripp führt uns in die Psychiatrie Münsterlingen, wo Professor Roland Kuhn Wirkstoffe von Pharmakonzernen an Psychiatrie-Patient*innen testet – ohne deren Wissen – und dabei für Geigy das Antidepressivum Tofranil «entdeckte»?

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das geklaute gehör - eine soziokratische oper

Mamoru Samuragochi gilt als der ”japanische Beethoven”, der trotz Gehörlosigkeit mit romantischer Musik für die Opfer des Tsunami oder zum Gedenken an Hiroshima grosse Erfolge feiert... Bis sich sein Ghostwriter Takashi Niigaki an die Öffentlichkeit wendet und enthüllt, dass in Wahrheit er die Musik geschrieben habe und Mamoru sehr wohl hören könne. Diese wahre Geschichte wird interessant, wenn wir sie als Teil unserer eigenen auffassen: Wie kommt Beethoven nach Japan und Was hat das mit der Atombombe zu tun?
Die performanceerprobte Schauspielerin Sandra Utzinger, die rollstuhlfahrende Sängerin und Schauspielerin Janine Meier und der klassisch ausgebildete Tenor Valerian Bitschnau schlüpfen abwechselnd in die Rollen der Protasgonistinnen. Ihre drei, sehr unterschiedlichen Stimmen widerspiegeln formal das Beziehungsdreieck des Dramas.

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